Burnout, bzw. die unter diesem Begriff gefassten Überforderungssymptome, wird meist als 'zu viel von etwas' aufgefasst.
Wir denken eher, dass die Ursache im 'zu wenig' und im Verlust liegt:
- Verlust von Sinn, von gemeinschaftlichem Handeln, von verbindlichen Regeln und Werten
- Verlust von Handlungsspielräumen und Autonomie
- Verlust einer klarer Rolle, eines klaren Selbstbildes und einer klaren Einordnung, was man ist und darf und soll in seinem Tun
- Verlust der Sicherheit, der eigenen Wahrnehmung zu trauen, z.B. beim Unwohlsein gegenüber 'modernen Selbstverständlichkeiten' wie einer mitunter extrem hohen Taktzahl im Arbeitsleben.
Insofern ist der 'Burnout' auch ein Symptom der derzeitigen Kulturkrise, die ebenfalls von Sinnverlust, Verlust von gemeinschaftlichen Zielen und Regeln geprägt ist. Das heißt, Burnout ist eher ein kollektives als ein individuelles Phänomen. Paradoxerweise finden wir im kollektiven Burnout wieder eine Gemeinsamkeit.
Das bedeutet auf Unternehmensebene: die Überforderung der einzelnen zu mindern, kann über einen gemeinsamen Prozess gelingen, bei dem die eigenen Selbstverständlichkeit überprüft werden und eventuell gemeinsame Ziele neu gesetzt werden.